Sonntag, 26. Juni 2011

Samstag, 18. Juni 2011

Da mach ich schon wieder Urlaub :-)


Dieses mal aber nicht alleine sondern mit meiner Cousine Julia und ihrem Freund Christian. Sie waren fuer 3 Wochen in Ghana und sind jetzt wohlbehalten wieder in Deutschland angekommen.
Ich habe sie Samstag abend vom Flughafen in Accra abgeholt und es war ein unbeschreiblich schoenes Gefuehl sie wieder zu sehen. Noch schoener war die Erkenntnis, dass wir uns immer noch genauso gut verstanden haben wie vor 11 Monaten in Deutschland!! Sie haben sich auch gleich mutig aufs Trotro fahren einglassen und das mit 2 grossen Rucksaecken- Hut ab!
 Foto: Unser erstes Fruehstueck am Strassenrand :-) Fried Egg!
Zusammen sind wir die ersten 1,5 Wochen an der Westkueste gereist. Unsere erste Station war Winneba. Eine kleines Fischerdorf gerade mal 60 Kilometer von Accra entfernt. Wir haben den halben Tag an einem fast menschleeren, wunderbaren Strand verbracht. Es war toll das Meer nach langer Zeit wieder zu sehen und zu baden, auch wenn die Stroemung ziemlich stark war und uns zum Teil von den Fuessen gerissen hat. Auf der Suche nach was essbarem sind wir in das Doerfchen gelaufen und hatten den Anschein, dass sich bis jetzt noch nicht so viele Touristen hierhin gewagt haben, den wirklich jeder hat uns angesprochen, wollten mit uns Fotos machen, Haende schuetteln…. Als wir endlich in einer Chopbar sassen waren die beiden von den Eindruecken und der Hitze ganz schoen erschlagen. Den Rest gab ihnen dann das Fufu mit einer ziemlich, ziemlich scharfen “Lightsoup” :-). Zur Versoehnung gab es im Guesthouse fuer die beiden Brot mit Nutella aus Deutschland und eine leckere Ananas. Am Abend hiess die Regenzeit uns dann zum ersten, aber leider nicht zum letzten mal willkommen.
Foto: Brot und Nutella :-)
Am naechsten Tag (Dienstag) haben wir uns aufgemacht nach Cape Coast. Natuerlich alles wie fast immer mit Trotro und im Regen. Cape Coast ist eine sehr geschichtstraechtige Stadt mit 100.000 Einwohnern. Die Briten haben hier das maechtige Cape Coast Castle errichtet, das einst zu den groesten Sklavenumschlagsplaetzen der Welt gehoerte. Diese Sklavenburg haben wir uns auch als erstes angesehen. In der Burg gibt ein richtig gutes Museum ueber die Sklavengeschichte und auch ueber die Kultur der Fanti, wie sich die Menschen in dieser Region nennen. Es gab eine ausfuehrliche und zugleich erschreckende Fuehrung durch die Burg, wenn man sich vorstellt, dass hier manchmal bis zu 2000 Gefangene in 4 kleinen Raumen ohne Kleidung, Licht und sanitaere Anlagen gehalten woden sind. Im Anschluss waren wir ausgehungert und waren in einem sehr netten Restaurant direct am Strand essen.
Am Mittwoch haben wir einen Halbtagesausflug zum Kakum Nationalpark gemacht. Dieser liegt im Landesinneren nur 33 km von Cape Coast entfernt. Hier erstreckt sich der Regenwald ueber 350 km2. Das besondere an diesem Nationaolpark ist der Canopy Walkway, ein in Baumkrohnenhoehe an Seilen aufgehaengter Pfad. Es war wirklich was besonderes den Regenwald in luftiger Hoehe zu bewundern. Den Rest des Tages haben wir in unserem Beachcamp direct am Meer verbracht mit baden und entspannen.  Essen gehen wollten wir in der Stadt doch es hat mal wieder angefangen zu rgenen, so dass wir vor Ort im Restaurant gegessen haben.
Auch den naechsten morgen sah es mal wieder nach Regen aus. Aus diesem Grund haben wir uns entschieden uns einfach ins Taxi zu setzen und ins nur 13 Kilometer entfernte Elmina zu fahren. Elmina ist geschichtlich als der erste von Europaeern besetzte Ort interessant. 1471 begann der Gold- und Elfenbeinhandel zwischen den Einheimischen und den Portugiesen, die dieses augewscheinlich so reiche Land fuer sich sichern wollten und es zu ihrem Einflussbereich erklaerten. Das Elemine Castle wurde errichtet und diente ebenfalls dem Sklavenhandel. Genau wie in Cape Coast auch kann man die Burg und das Museum besichtigen. Ansonsten ist Elimina heute eine Hafenstadt. Elemina finde ich wirklich nett gelegen und den Fischerhafen fand ich beonders nett. Ueberall die bunten Boote, die den Hafen verlassen oder voll mit Fisch beladen zurueck kommen.
Nach nur einer Uebernachtung ging es abendteuerlich mit dem Trotro weiter nach Busua. Abendteuerlich deshalb, weil es die komplette Annreise ueber geregnet hat. An einer Station mussten wir umsteigen und haben mal wieder miterleben duerfen wie nett doch die Menschen hier sind. Ein Ghanaer, der in die selbe Richtung wie wir weiterfahren musste, ist in dem stroemenden Regen ausgestiegen und hat fuer uns alle ein Taxi besorgt. Somit konnten wir sofort aus dem Trotro hinaus direct ins Taxi huepfen. Als wir dann in Busua ausgestiegen sind hat es dann gluecklicher weise so gut wie aufgehoert zu regnen. Busua liegt im Westen Ghanas. Unser Reisefuehrer schreibt: Wer immer von Suedseeromantik getraumt hat, wird sie im westen Ghanas finden: tuerkisfarbenes, sauberes Wasser, feinsandiger, palmengkuester Strand, ulkige Doerfer, idyllische Plaetze ohne Stress, ohne Hektik… Und genauso war es wirklich!! Einfach wunderbar und auch der immer mal wieder aufkommende Regen konnte uns nicht davon abhalten uns in die Fluten zu stuerzen. Auch hier war die Stroemung stark aber es hat tierischen Spass gemacht sich den Wellen entgegen zu schmeissen.
Der naechste Tag war Christians Geburtstag und wir haben den ganzen Tag wunderbar am Strand geschillt und der ein oder andere hat die Kraft der Sonne zu spueren bekommen :-(
Sonntag haben wir uns von Busua zur Green Turtle Lodge aufgemacht. Diese liegt 1 km vor dem Oertchen Old Akwidaa. Die Loge von dem Briten Tom war schon immer ein Geheimtipp fuer Naturliebhaber. Ziel des Oeko- Tourismus- Projektes ist es, mitzuhelfen, die Umwelt zu schonen, den Tourismus zu foerdern und etwas fuer die Gemeinde zu tun. Allerhand von touristischen Ausfluegen in die naehere Umgebung werden angeboten, aber natuerlich nicht Sonntags…. Somit haben wir uns alleine auf dem Weg zum Cape Three Point aufgemacht. Laut Auskunft eine Wanderung von insgesamt 4 Stunden. Cape Three Point ist der suedlichste Punkt Ghanas. Es sind drei Landzungen die weit ins Meer ragen. Der mittlere, laengste Arm reicht 300 m weit ins Meer und an der Spitze steht ein Leutturm. Doch bis wir endlich dort waren musste erstmal ziemlich viel Schweiss fliessen, denn der Weg war deutlich laenger als gedacht, sehr, sehr huegelig und die Luftfeuchtuigkeit lag bei gefuehlten 99 Prozent… Wir sind um 14 Uhr los und wollten unbedingt vor dem Einbruch der Dunkelheit um 18 Uhr zurueck sein. Also sind wir die ganze Zeit durchgehend gewalked, aber der Weg wollte und wollte nicht aenden. Schon fast am Ende unserer Kraeft haben wire in Camp erreicht. Die Besitzer haben uns angeboten, dass wir uns Mountainbikes ausleihen koennten fuer die restliche Strecke und auch fuer den Weg zurueck zur Green Turtle Lodge. Die anderen beiden waren von der Idee nicht ganz so begeistert, aber so kurz vor dem Ziel wollte ich nicht aufgeben. Als wir endlich dort waren, war es doch etwas enttauschend. Ich hatte es mir zumindest ganz anders vorgestellt- halt wirklich eine Landzunge, die man gut sehen kann und schoen ins Meer ragt, aber so war es nicht. Die Landzunge war fuer mich nicht wirklich zu erkennen. Leider hat es sich zu dem Zeitpunkt auch schon zugezogen und es fing an zu troepfeln. Ich kann mir aber vorstellen, dass es bei schoenem Wetter toll ist und dass man mit Zeit im Gepaeck hier auch schoen baden kann. Der Rueckweg war nochmal ziemlich anstrengend, aber wir waren um 18.15 uhr zurueck und ich war zumindest gluecklich :-). Nachher habe ich im Reisefuehrer gelesen, dass es bis zum Cape Three Point 7,5 Stunden Gehzeit sind!!!
Der komplette Montag war mal wieder sehr abendteuerlich. Wir sind frueh aufgestanden und sind richtung Akwidaa gelaufen um ein Trotro zum naechst groesseren Ort zu nehmen. Auf dem Weg kam uns schon ein ziemlich ueberladenes Trotro entgegen und hat uns auch noch mitgenommen, da es das einzige fuer den ganzen Tag war. In so einem vollen Trotro sass ich noch nie: normal hat es 12 Plaetze, aber wir waren ungelogen 20 Erwachsene und 5 Kinder!!! Wir haben uns gestapelt und 5 Erwachsene sassen auf dem Dach! Nach 45 min fahrt war es ueberstanden, wir haben das naechste Trotro und dann das naechste Taxi nach Beyin genommen. Beyim wollten wir als Basis nutzen um zum Nzulezo Stelzendorf zu gelangen. Im Besucherzentrum trifft uns erstmal der Schlag, denn das Eintrittsgeld war viel hoeher als angenommen und nach bezahlen hatten wir nurnoch 7,50 euro fuer 3 Personen uebrig. Was jetzt? Damit koennen wir hier nicht uebernachten und auch nicht die 90 km nach Takoradi zurueck zum naechsten Geldautomaten fahren… Dann die rettende Idee: Vor runs kam eine Studentengruppe mit eigenem Bus an und wir haben sie gefragt, ob sie noch Platz frei haben und uns zurueck nach Cape Coast nehmen koennten. Wie ihr ja wisst sind die Ghanaer fuer ihre Gastfreundschaft bekannt und haben sofort ja gesagt. Puh nochmal Glueck gehabt :-) Nzulezo erreicht man nur ueber das Wasser. Wir wurden 45 min lang in Kanus ueber den See gepaddelt. Ich fand es herrlich entspannend und die Natur war wunderbar. Das Dorf ist komplett auf Stelzen errichtet. Man lauft auf Holzrampen und Stegen durch die kleine Wassersiedlung. Die Dorfbewohner selber muessen immer 45 min paddeln um das naechste Dorf Beyin zu erreichen. Es gibt keinen Strom und kein fliessend Wasser. Warum dort immer noch 400 Menschen leben fragt ihr euch? Die Menschen die dort wohnen kommen urspruenglich aus Mali und ihr Gott, eine Schnecke, hat sie zu diesem Ort gefueht um dort zu leben!! Der Rueckweg mit dem Bus war dann wirklich comfortable und nett. Es wurde die ganze Zeit ueber gesungen und es war sicher. Um 19 Uhr haben wir endlich Cape Coast erreicht.
Den naechsten Tag haben wir ganz entspannt in Cape Coast mit shoppen und leckerem Essen verbracht.
Mittwoch waren wir um 5 Uhr an der Station um den MMT Bus nach Kumasi zu nehmen. Um 6.10 Uhr ist er dann abgefahren und um 10 Uhr waren wir schon in Kumasi. Das Trotro nach Nkoranza war um 11 Uhr voll und wir um 14 Uhr in PCC. Sau schnell :-) und meine lieben Kinder haben uns nett begruesst.
So das muss erstmal reichen. Ist ja ein halber Roman geworden :-) Am Ende folgen noch ein paar Fotos.
Foto: Strand von Winneba

Foto: Cape Coast Castle

Foto: Cape Coast Castle

Foto: Kakum Nationalpark

Foto: Cape Coast- ein Fischernetz wird an Land gezogen

Foto: Elmina Castle

Foto: Elmina Fischerhafen

Foto: Strand von Busua

Foto: Leuchtturm am Cape three point