Dienstag, 31. August 2010

Fotos


Ich habe es endlich geschafft ein paar Fotos von meinem neuen Reich und meiner Gastfamilie zu machen.

Als erstes seht ihr meinen Raum. Einfach eingerichtet mit einem Bett, Tisch und Stuhl. Aber durch mein Chaos, dass ich wie immer verbreitet habe, wirkt es doch direkt sehr wohnlich :-)


Dann folgen Fotos von der Toilette, dem „Badezimmer“ für die Eimerdusche und der Küche.
Auf dem nächsten Foto seht ihr den Innenhof  zur Regenzeit. Unglaublich was da für Wassermassen in kurzer Zeit runter kommen.



Jetzt folgen Bilder von den Hausbewohnern:
Als erstes Sister Mavis. Sie ist 26 Jahre alt. Friseurin von Beruf (sie will mir unbedingt irgendwann mal die Haare machen) und trägt gerade ihr Gastgeschenk: Trikot und Hose.

Als nächstes Theresa in ihrem Kirchenoutfit. Sie ist 22 Jahre alt und arbeitet als Sekretärin in einer Firma, die LKWs vermietet.

Jetzt seht ihr Afia. Sie ist Schneiderin und näht gerade mein Kirchenoutfit. In Ghana ist es üblich, dass wenn man zur Kirche geht, sich richtig aufbrezelt und stylt. Von mir wird natürlich das selbe verlangt und um allen eine Freude zu machen werde ich nächsten Sonntag ein traditionelles ghanaisches Outfit tragen (aber ich werde euch kein Foto davon zeigen :-)).

Dann leben in dem Haus noch eine Frau mit ihrer kleinen Tochter Ja. Sie ist ca. 8. Monate alt und wirklich süß. Auf dem einen Foto wird gerade mit meinem Volleyball (Gastgeschenk) gespielt. Mit dem Volleyball und den Trikots habe ich wirklich ins schwarze getroffen. Sie haben sich mächtig gefreut!

Auf dem letzten Foto sehr ihr rechts meine Gastmutter Margret und links Afia. Sie bereiten gerade Fufu zu.

So ich hoffe ihr habt nun einen besseren Einblick in mein „neues Leben“. Bilder von meinem Gastbruder Samson, Steven und einer anderen Hausbewohnerin werde ich noch nachreichen.

Montag, 30. August 2010

Hochzeit


Nein keine Panik ich habe nicht geheiratet und habe es auch nicht vor!

Jetzt lebe ich schon über eine Woche in der Stadt, in meiner neuen Familie. Zeit vergeht hier wirklich wie im Flug
Es ist schon viel passiert in der Zeit und ich versuche euch daran teilhaben zu lassen.

Letzten Samstag war ich auf einer Hochzeit. Es war wirklich komplett anders als in Deutschland. Geheiratet hat eine Freundin von meiner Gastschwester. Hochzeiten in Ghana sind für alle frei zugänglich, man muss nur der selben Kirche angehören und schon kann man daran teilnehmen. Somit kann es sehr gut sein, dass man das Brautpaar eigentlich nicht kennt (so wie ich), man geht aber trotzdem hin. Theresa (sie wohnt in dem gleichen Haus wie ich und kannte das Brautpaar auch nicht) und ich wurden vom Pfarrer mit dem Auto abgeholt. Theresa sagte mir, dass es um 11 Uhr beginnt und somit war ich natürlich pünktlich um 10.45 Uhr fertig gestylt. Ja ich habe mich zum ersten mal wieder geschminkt und schicke Kleidung angezogen :-).  In Ghana richtet sich aber niemand so wirklich nach der Uhrzeit und somit wurden wir erst um 12.15 Uhr abgeholt. Vor Ort angekommen musste ich dann feststellen, dass wir immer noch zu früh sind, denn außer uns waren vielleicht 20 andere Gäste da. Der Ort an dem gefeiert wurde war ein großer Platz. Es gab drei getrennte Bereiche zum Sitzen- einen für die Familie von der Braut, einen für die Familie von dem Bräutigam und den größten für die Kirchenmitglieder. Wir haben dann auf Plastikstühlen in der ersten Reihe der Kirchenmitglieder gesessen und gewartet, dass so langsam die Gäste eintrudeln. Die ganze Zeit über wurden wir von super lauter Musik beschallt. Zwischendurch hat auch die Band mal ein paar Lieder zum Besten gegeben. Um 13.30 Uhr fing dann das Programm an, obwohl noch immer nicht alle Gäste da waren. Das Programm hat ein Mann geleitet und damit auch wirklich jeder ihn hören konnte, hat er wie ein wahnsinniger in das Mikrophon geschrien. Begonnen hat es damit, dass sich die Familien gegenseitig begrüßt haben. Zuerst ist die eine Seite aufgestanden und hat die andere Familie begrüßt und anders herum. Anschließend wurden beide Familie namentlich vorgestellt und auch die Pfarrer und wichtigsten Kirchenmitglieder wurden begrüßt. Dann wurde eine kurze Predigt gehalten und gebetet. Im Anschluss hat die Liveband gespielt und eine Handvoll Menschen hat dazu getanzt. Ab dann drehte sich in meinen Augen alles nur noch ums „Geld eintreiben“.Denn es scheint nicht üblich zu sein, dass jeder ein Geschenk mitbringt. Es wurden Briefumschläge verteilt und jeder der wollt konnte Geld hinein stecken und auf den Umschlag etwas draufschreiben. Ein Luftballonbogen wurde aufgestellt und jeder der Geld gab, durfte einen zerstechen. Die ganze Zeit über wurde pausenlos alles von dem Sprechen kommentiert und er hat die Leute angetrieben Geld zu geben. Das Geld von den Frauen hat eine Person gesammelt und das von den Männern eine andere. Somit entstand irgendwann ein richtiges Duell zwischen Männern und Frauen. Der Sprecher wurde immer lauter vor Aufregung, wer denn nun mit dem Geldstand vorne liegt und die Stimme hat sich fast überschlagen. Wer am Ende nun gewonnen hat kann ich leider nicht sagen. In dem ganzen Trubel wurde dann so nebenbei zuerst die Braut und dann der Bräutigam zu seinem Platz geführt. Die Braut trug ein schönes weißes Kleid und der Mann eine traditionelle „Tracht“. Nach dem „Geldeintreiben“ wurde zur Livemusik getanzt. Auch ich wurde von meinem Gastbruder zum Tanzen aufgefordert und es dauerte keine Minute, bis ich umringt war von ghanaischen jungen Männern. Das Interesse an einer weißen Frau ist wirklich riesig und ich habe es auch nur für ein Lied ausgehalten. Im Anschluss wurde die Trauung vollzogen. Leider habe ich (wie die ganze Zeit über) nichts verstanden, da Twi gesprochen wurde. Aber das Brautpaar wurde auch gesegnet, die Ringe wurden getauscht und sie haben sich geküsst (in Ghana küsst man sich ansonsten nicht in der Öffentlichkeit). Das Brautpaar durfte sich wieder hinsetzten und es wurde eine Predigt gehalten. Die Zeit über konnte der Sprecher neue Energie sammeln um im Anschluss alle Geschenke zu kommentieren und die Wünsche von den Umschläge vorzulesen. Während
Während dessen wurde an die ca 320 Gäste das Essen verteilt. Für jeden gab es in einem „Wärmebehälter“ Jollof (ein Reisgericht). Dieses wurde morgens von meiner Gastschwester und anderen Freunden zubereitet. Für spezielle Gäste (auch für mich, da ich weiß bin) gab es noch ein Getränk und ein Eis. So ziemlich jeder Gast (auch wir) hat alles mit nach Hause genommen und dort gegessen. Um 17.20 Uhr hat uns der Pfarrer dann wieder nach hause gefahren und die Feier war beendet. Zuhause haben wir dann unser Essen gegessen.

Ich muss wirklich sagen, dass ich alles ziemlich unpersönlich fand, niemand hat dem Brautpaar so richtig gratuliert (ich auch nicht), es wurde nicht zusammen gegessen und getrunken. Bis jetzt sind mir deutsche Hochzeiten auf jeden Fall lieber, aber wer weiß, vielleicht gewöhn ich mich dran....

Sonntag, 22. August 2010

Die Wasserfälle bei Kintampo

Am Donnerstag (vor 2 Wochen) haben wir einen Ausflug zu den Kintampo Waterfalls gemacht. Mitten in einem Wäldchen stürzt sich der Pumpu River 70m in die Tiefe. Die Anreise erfolgte in 4 Tro Tros und dauerte pro weg ca. 1,30 Stunden. Los ging es um 9.30 Uhr.
Lena (eine Freiwillige aus Deutschland) sagte mir, dass ich unbedingt in einem Partybus sitzen muss, da es ansonsten langweilig werden könnte. Gesagt getan. Ich saß in einem Partybus und in was für einem :-) Die ganze Fahrt über wurde getrommelt, geklatscht und gesungen. Es hat soooo viel Spaß gemacht.
Vor Ort angekommen haben wir uns im Wasser erfrischt und herumgealbert. Anschließend gab es für jeden Joloff. Ein Reisgericht mit einer Soße aus Öl, Zwiebeln und Tomaten. Dazu gab es Hünchen und ne Cola.
Die Kalorien wurden anschließend bei einem Fußballspiel oder beim Tanzen zur Trommelmusik gleich wieder abtrainiert. Um 15.30 Uhr haben wir uns wieder auf dem Heimweg gemacht.
Es war wirklich ein super schöner Ausflug und ich hatte jede Menge Spaß.

In meiner neuen Gastfamilie geht es mir wirklich gut und ich bin froh, dass ich gewechselt habe. Vielen Dank nochmal für eure aufbauenden Worte- ich konnte Kraft und Mut daraus schöpfen.
Fühlt euch umarmt.

Donnerstag, 19. August 2010

Neue Gastfamilie

Vielen Dank an alle für die aufmunternden Worte zum Thema Gastfamilie. Mir geht es deutlich besser und ich habe den Schock überwunden.

Gestern bin ich in meine neue Gastfamilie gezogen. Es ist ein einstöckiges, viereckiges Haus. Es gibt einen großen Innenhof. Ich glaube es gibt 10 Wohnräume, eine Toilette, ein „Badezimmer“ und sogar eine offene Küche!!! Das ganze Haus verfügt über kein fließend Wasser. Wasser muss man aus den Wassertanks in der Stadt holen und lagert dieses dann in großen Tonnen im Innenhof. Benötigt man Wasser z.B. für eine Eimerdusche, dann holt man sich welches mit einem kleineren Eimer und geht „duschen“. Eine Toilettenspülung gibt es auch nicht. Genau wie in dem anderen Haus aus gibt es eine Toilettenschüssel ( diesmal aus Stein) mit einem Loch ins unendliche.... Fotos folgen hoffentlich demnächst.
Das Haus gehört meiner Gastmutter. Es ist schwer zu schätzen wie alt sie ist, aber ich glaube ich liege mit ende 50 ganz gut. Sie hat 7 Kinder und von denen leben auch welche in den Räumen. Die Kinder, die ich bis jetzt kennen gelernt habe sind zwischen 18 und 29 Jahre alt. Gestern Abend haben wir im Innenhof zusammen gesessen und uns ganz nett unterhalten. Wie befürchtet nehme ich meine Mahlzeiten alleine in meinem Raum zu mir, oder im Innenhof und alle schauen mir interessiert dabei zu.

Eure Ina

Montag, 16. August 2010

Alles ist anders

Oh man ich bin wirklich sauer, wütend, enttäuscht, traurig....

Gestern bin ich in meine neue Gastfamilie in die Stadt gezogen. Eigentlich ein Grund um sich zu freuen. Angedacht war, dass es die selbe Gastfamilie ist, von der auch Lena bekocht wurde. Ich war bereits zweimal vorher mit ihr dort zum Essen eingeladen und es hat immer super gut geschmeckt. Was aber noch viel wichtiger war: es sind wirklich super nette Menschen und ich habe mich wohl gefühlt. Also habe ich das mit Mr. Buffo (einem Angestellten von PCC) so auch abgesprochen.

Das Haus, indem ich nun eigentlich leben soll ist ziemlich groß, zweistöckig, viereckig und hat einen großen Innenhof. Wie viele Menschen dort leben kann ich noch nicht sagen, vielleicht 20?!? Jeder hat einen separaten Raum für sich. Das heißt, dass sich jede Familie, egal mit wie vielen Personen auch einen Raum teilt. Ich habe auch ein eigenes Zimmer mit separaten Eingang. Gekocht wird draußen überm Feuer, da es keine Küche gibt. Es gibt eine Toilette für alle! Im Prinzip ist es eine Toilettenschüssel mit einem Loch ins ungewisse.... somit fühlen sich Insekten dort sehr wohl.
Ich lebe also getrennt von meiner Gastfamilie. Ich werde morgens und abends bekocht und werde wahrscheinlich, wie auch schon bei den Besuchen zuvor, meine Mahlzeiten draußen zu mir nehmen und alle Hausbewohner schauen mir dabei zu.
Gestern mach ich mich also auf den Weg mit Mr. Buffo zu dem Haus und dort angekommen verabschiedet er sich gleich und stellt mir eine andere Gastfamilie aus dem selben Haus vor als abgemacht. Ich war so verdutzt, dass ich erstmal nichts mehr sagen konnte und dann war Mr. Buffo auch schon weg. Mir wurde eine Frau mit Namen Felicia vorgestellt. Sie ist 21 Jahre alt und die Tochter des Hausbesitzers, an den ich auch die Miete entrichten muss. Sie habe ich dann gefragt, warum sie denn jetzt kocht und nicht wie abgemacht die Familie von Brother Frank. Sie meint, dass hat Mr. Buffo so ausgemacht. Also habe ich Mr. Buffo angerufen und er meinte, dass wir es doch besser am nächsten morgen besprechen. Gut.
Später am Abend habe ich dann noch mal mit Felicia geredet, ihr die Situation erläutert und sie hat zugestimmt, dass die Familie von Brother Frank ab morgen für mich kochen kann. Ich mich schon gefreut und dachte nun wird alles gut. Schließlich ist es ja auch mein Geld und ich denke, dass ich dann auch das Recht haben sollte zu sagen, an wen das geht.

Heute morgen habe ich dann Frühstück von der richtigen Familie bekommen und direkt als erstes auf der Arbeit hatte ich das Gespräch mit Mr. Buffo. Dann der Schock: der Hausbesitzer und seine Tochter Felicia meinen nun, dass wenn sie mich nicht bekochen darf, dann darf ich auch in dem Haus nicht wohnen. Ich werde also erpresst. Unglaublich oder?!? Und das alles ist denke ich wegen dem Geld, dass ich an die Gastfamilie entrichte, damit sie mich bekochen können.

Ich kann wirklich nicht verstehen wo das Problem jetzt liegt. Ich weiß nur, dass ich mich nicht von Felicia bekochen lassen will, mich nicht erpressen lasse und ihr kein Geld gebe! Diese falsche Schlange, lügt mir abends sogar noch ins Gesicht und stimmt dem ganzen zu und jetzt so etwas....
Die einzige Lösung scheint nun zu sein, dass ich in ein ganz anderes Haus in der Stadt ziehe.

Mit tut es wirklich sehr leid für die Familie von Brother Frank. Sie haben mir gleich heute morgen, als sie gehört haben, dass sie nicht für mich kochen dürfen, eine SMS geschrieben und gesagt, dass sie mich unbedingt in ihrer Nähe haben wollen, mich besser kennen lernen wollen und das sie mich lieben. Das ist doch wirklich super süß!

Ich halte euch auf dem Laufenden wie es weiter geht.

Allgemeines


Ja es ist wahr: Wir haben wieder Strom!!! und ich sogar etwas Zeit....

Ich berichte euch heute einfach mal etwas über so unspektakuläre Dinge wie: Wetter, Sprache, Essen, Moskitos...

Als ich vor 3 Wochen in PCC angekommen bin habe ich gedacht: Oh mein Gott, die Ghanaer sehen alle gleich aus.... wie soll ich mir jeh die Gesichter und die Namen dazu merken....
Aber heute kann ich euch sagen, dass sie doch tatsächlich alle anders aussehen J, aber von den 25 Caregivern kann ich leider noch nicht alle Namen zu 100%.
Warum müssen die auch alle Namen haben, die in Europa nicht geläufig sind (Kojo Evans, Ebeneezer, Mafia, Afia...) :-)

Des weiteren muss ich mich an die Sprache gewöhnen. Englisch ist die Amtssprache, aber die Ghanaer sprechen doch ein anderes Englisch als wir in Deutschland. Vor allem die Aussprache ist wirklich speziell.
Die meisten Kinder können bis auf wenige Brocken und Floskeln kein Englisch, sondern sprechen die Sprache Twi. (Als Kindern bezeichnet man bei PCC alle Menschen mit Beeinträchtigungen, egal ob Kind, Jugendlicher oder Erwachsener. Somit spreche ich einfach auch von Kindern.) Die Verständigung klappt mit Händen und Füßen und ein paar Brocken Twi die ich bis jetzt kann.
Z.B.:

Wo ho te sen? – Wie geht es dir?
Me ho ye.- Mir geht es gut.
Na wo nso, wo ho te sen? – Und wie geht es dir?

Ko da – geh schlafen

Di – essen

Meda wase - Danke


Oft werde ich gefragt, wie ist denn das Wetter bei dir? Also es ist im Moment der Anfang der Regenzeit: die Sonne knallt nicht immer gnadenlos vom Himmel- es ist eher oft bedeckt und schwül. Die Luftfeuchtigkeit ist richtig hoch. Es regnet bis jetzt auch nicht jeden Tag. Aber es ist für mich auf jeden Fall eine Umstellung. Zudem ist es mit ca. 25- 28 Grad auch nicht kalt. Die Ghanaer empfinden es im Moment aber als eher kühl. Es wird also deutlich wärmer werden wenn die Trockenzeit beginnt.... Bis jetzt bin ich also immer noch so weiß wie am Anfang, brauche aber zum Glück auch keine Sonnencreme und bekomme keinen Sonnenbrand.

Mit dem Essen habe ich bis jetzt auch keine größeren Probleme gehabt. Solange ich im Freiwilligenhaus wohne kochen wir Freiwilligen abends oft zusammen und es gibt nicht unbedingt immer ghanaisches Essen. Aber manchmal bekommen wir von den Caregivern Fufu gemacht. Das ist wohl das Nationalgericht Ghanas. Es ist eine zähe, gummiartige Masse aus Kochbananen und gekochter Maniokwurzel. Dazu ist man Erdnusssuppe. Schmeckt wirklich richtig gut.
Wenn ich in der Gastfamilie lebe, werde ich euch über die Traditionelle Küche mehr berichten können.

Das Einzige was mich stört sind die Moskitos. Die Moskitostiche jucken wirklich unglaublich, aber nein ich beherrsche mich und kratze nicht! Besonders in der Dämmerung und Nachts sind sie sehr aktiv und ich ziehe mir immer dann lange Kleidung an. Aber leider hält sie das vom beißen nicht immer ab.

Ich glaube alle Ghanaer sind Frühaufsteher. Das Leben beginnt so um 6 Uhr, endet aber halt auch schon früher am Abend. Das hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass die Sonne schon um 18.30 Uhr untergeht und es dann wirklich stockfinster ist.

Auf unserem Gelände leben nicht nur Menschen sondern auch jede Menge Tiere. Angefangen bei den großen: tausende Hühner, 5 Esel, Katzen und Hunde. Dann die kleinen: Ameisen in allen größen, Spinnen, Fliegen (manche beißen davon und knabbern an Wunden), Frösche, Fledermäuse (die sind echt laut),Salamander, Schlangen und Skorpione habe ich zum Glück noch nicht gesehen.

Eure Ina

Sonntag, 8. August 2010

Stromausfall in Ghana

Hallo liebe Leute,
leider gibt es in Ghana zur Zeit keinen Strom. Ina kann deswegen keine Neuigkeiten ins Netz stellen und keine E-mails beantworten. Ihr geht es sehr gut und ich soll euch alle von ihr grüssen. Hahne

Sonntag, 1. August 2010

PCC Hand in Hand Community

Unglaublich aber wahr: Ich bin heute schon 2 Wochen in Ghana. Ich möchte euch etwas über meine Arbeit und die Community berichten. Ich arbeite für die Peace of Christ- Hand in Hand Community in Nkoranza. Es ist ein zuhause und Rehazentrum für verlassene und geistig behinderte Kinder und Jugendliche. Von den meisten Kindern sind die Eltern unbekannt und man kann auch oft nur das ungefähre Geburtsjahr schätzen, denn Unterlagen, oder Geburtsurkunden existieren nur in den seltensten Fällen. 1992 wurde PCC gegründet. Ende 2009 hat die Leitung gewechselt. Nun leiten Dr. Albert und Jeanette van Galen aus den Niederlanden das Projekt.
Zurzeit leben bei PCC ca. 70 Kinder und Jugendliche von 4 bis 40 Jahre. Alle leben wie eine große Familie zusammen. Die Caregiver sind eigentlich rund um die Uhr mit den Kindern zusammen und schlafen auch mit ihnen in einem Raum. Jedem Caregiver sind 3 Kinder anvertraut und sie übernehmen für diese die Verantwortung.
Gestartet wird jedem Tag um 7 Uhr mit einem gemeinsamen Spaziergang auf dem Gelände. Um 8 Uhr gibt es Frühstück für die Kinder. Mein Arbeitstag startet auch um 8 Uhr mit dem Füttern der Kinder. Im Moment habe ich Innoccentia als „Fütterkind“. Wir füttern alle mit unserer rechten Hand, ohne Besteck. Ich kann euch sagen, dass es am Anfang ziemlich ungewohnt war, aber nach 2 Wochen ist das nun ünerhaupt kein Problem mehr :-) Anschließend gehen die Schulkinder zur Schule, die Jugendlichen die im Workshop arbeiten gehen in den Workshop und die anderen zu ihren Treffpunkten. Um 8.30 Uhr gehe ich in den Computerraum und treffe Paa Yam. Er kann nicht sprechen und das Ziel ist es, dass er irgendwann mal seinen Sprachcomputer benutzen kann. Daran hat Lena bereits seit 1 Jahr gearbeitet und ich versuche daran anzuknüpfen. Lena ist seit einem Jahr Freiwillige bei PCC und arbeitet mich im Moment ein. Sie wird im Oktober zurück nach Deutschland fliegen. Um 9.30 Uhr gehe ich den Workshop. Im Moment ist es noch so, dass Lena und ich die Position der stellvertretenden Workshop- Leitung haben. Zu unseren Aufgaben gehört unter anderem die Qualitätssicherung der Produkte, alle 3 Monate Inventur, Vorbereitung der Exportprodukte nach Holland, wöchentliche Berichte über die Produktion der letzten Woche und die wichtigsten Aufgabe sind die Supervision der „Perlenhalle“, wo unser Schmuck hergestellt wird und Förderung der Jugendlichen. Hier arbeiten 17 Jugendliche an Halsketten, Fußketten und Schlüsselanhänger. Ein ganz schön wilder Haufen kann ich euch sagen ;-)
Zum Workshop gehören noch 2 weitere Bereiche: die Webhalle mit 5 Kindern und der Autistentisch mit 9 Kindern.
Um 10.30 Uhr ist für die Kinder eine halbe Stunde Pause. In dieser Zeit treffe ich für 1 Stunde Kojo Evans im Computerraum. Er ist ca. 30 Jahre alt und ich unterstütze ihn in der Nutzung seines Computers. Was wir machen ist seine Entscheidung. Um 11.30 Uhr geht es für eine Stunde in die Perlenhalle. Dann ist 1 Stunde Pause. Von 13.30 Uhr bis um 15 Uhr arbeite ich wieder in der Perlenhalle und dann ist eigentlich Feierabend. Nur um 17 Uhr helfe ich wieder beim Füttern von Innoccentia.

Das ist so ungefähr mein Tagesablauf und ihr habt eine sehr grobe Ahnung, was ich so mache. Im Verlauf werde ich euch mehr und mehr und detaillierter berichten können.

Vielen Dank für eure super Kommentare. Wirklich herrlich! Macht weiter so :-)

Eure Ina

Party at PCC


Am Mittwoch fand meine erste Party bei PCC statt. Gefeiert wurde aufgrund mehrerer Anlässe: meine Willkommensparty, Alberts und Jeanettes Abschiedsparty und Beginn der Ferien für die Schul- und Workshopkinder. Albert und Jeanette van Galen sind die Chefs von PCC und leben immer für 2 Monate in Holland und dann wieder für 2 Monate in Ghana.
Begonnen hat die Party um 17 Uhr. Es gab einen riesigen Stuhlkreis und Ehrenplätze :-)Zuerst wurde Musik gemacht (natürlich getrommelt) und alle haben dazu miteinander getanzt und gesungen. Anschließend wurde gebetet. Danach hat Albert eine Rede gehalten und die Gründe für die Party erläutert. Ich wurde offiziell vorgestellt und nochmals willkommen geheißen. Danach wurde die Bühne eröffnet. Jeder der wollte durfte etwas zum Besten geben. Es wurde getanzt, gesungen, Gedicht aufgesagt und getrommelt. Anschließend gab es Abendessen. Seltsamerweise gab es für alle Weißen ein Essen aus dem Restaurant und alle anderen mussten das Essen wie immer essen. War schon irgendwie komisch so einen Sonderstatus einzunehmen, aber na gut. Zumindest gab es für jeden eine Cola, Plätzchen und einen Lolly. Nach dem Essen wurde wieder zur Trommelmusik ausgelassen getanzt. Es hat so viel Spaß gemacht. Alle waren bester Laune und die Kinder hatten wirklich jede Menge fun. Wirklich jeder wurde integriert und es war ein Gewusel von Rollstühlen, Rollatoern, wild tanzenden Kindern und Erwachsenen. Es war wirklich etwas besonderes und ich freue mich jetzt schon auf jede weitere Party die folgen wird. :-)

Hier dann noch ein paar Eindrücke: